Donaustädter auch am Lech siegreich

Ingolstadt / Kaufering (KS)

Neben zahlreichen Schwimmsportlern aus insgesamt 26 deutschen Vereinen sorgten bei der bereits 23. Auflage des Kauferinger Nikolausschwimmens knapp 50 Athleten aus dem benachbarten Österreich als auch aus Italien für internationales Flair. Erstmalig mit von der Partie auch eine große Zahl an „Nachwuchs“-Delphinen von der Schanz, die unter Anleitung ihrer Trainer Sascha Kuhls und Franziska Diepold zum Jahresende noch einmal ihr Leistungsvermögen auf der Kurzbahn unter Beweis stellen wollten.

 

Als ehemaliger Cheftrainer der Kauferinger Schwimmer hatte der Coach der LG1b / LG2a S. Kuhls frühzeitig seine Beziehungen spielen lassen und im Vorfeld des Nikolausschwimmens bereits das Abendessen und die Übernachtung in der Gymnastikhalle des Vereinsheims, sowie das Frühstück in der Cafeteria des Schwimmbades organisiert. Nachdem der Ausrichter das Wettkampfprogramm zu Gunsten eines früheren Wettkampfendes am Sonntag überarbeitet hatte, war am Samstag nicht zuletzt aufgrund der Meldezahlen von über 2.100 Einzelmeldungen der Einlass bereits auf 07.15 Uhr vorverlegt worden, so dass die Ingolstädter sich sehr zeitig aus dem Bett schälen und auf die Reise machen mussten. Entsprechend müde schauten die meisten Delphine beim Einschwimmen noch aus der Wäsche.

 

Umso erstaunlicher, dass sich beim ersten Wettkampfstart auf der 200m-Freistildistanz dann fast alle in Top-Verfassung präsentierten, so z.B. der 12-jährige Thomas Bittenbinder in 2:25,45 min und die 10-jährige Alina Drieling in 2:44,02 min, die sich damit bereits frühzeitig in Schlagdistanz zu den Pflichtzeiten für den Saisonhöhepunkt Ende Juli 2016 – den Bayerischen Jahrgangsmeisterschaften in Würzburg – gebracht haben.

Delphine beweisen Sprinterqualitäten

Überaus sprintstark präsentierten sich gleich 5 Schwimmer des SC Delphin Ingolstadt. Allen voran Larissa Heinemann (JG 2003), die sich gleich in 3 Disziplinen (Schmetterling, Brust und Freistil) auf der 50m-Strecke für die Jahrgangsfinals ihrer Altersgruppe qualifizieren konnte. Die beste Finalleistung zeigte sie schließlich über 50m Brust in 0:38,66 min, was mit Platz 3 belohnt wurde. Im gleichen Finallauf bewies auch die ein Jahr jüngere Emma Weiß ihr Talent und sprintete in 0:39,03 min zur neuen Bestzeit. Bei den Mädels gelang auf Ingolstädter Seite noch Maria Kapfer (ebenfalls JG 2003) über 50m Rücken der Sprung ins Finale. Nach verpatzter Wende verfehlte Maria am Ende Platz 3 nur um eine knappe halbe Sekunde, rechtfertigte in starken 0:35,66 min aber dennoch ihren erst kürzlich vollzogenen Wechsel in die LG2A.

Bei den Jungs gelang Lukas Meilinger (JG 1999) nicht nur zweimal die Finalqualifikation, sondern dort auch mit Platz 2 noch der Sprung auf das Siegerpodest. In 0:30,78 min über 50m Rücken und 0:25,29 min über 50m Freistil musste Lukas sich jeweils nur einem Konkurrenten vom Tiroler Wassersportverein geschlagen gegeben. Das letzte Finale für Ingolstadt bestritt der erst 11-jährige Claudius Lindner, der sich letztendlich aber trotz deutlicher Steigerung über 50m Rücken auf 0:33,50 min der zwei Jahre älteren Konkurrenz (Jahrgangsgruppe 2002 und jünger) geschlagen geben musste.

Nikolaus-Pokale für den Sieg im 5-Kampf

Gegenüber der direkten Konkurrenz im Jahrgang 2004 sah das ganze allerdings ganz anders aus. Dank starker Einzelleistungen über 100m Freistil in 1:07,45 und 200m Rücken in 2:39,09 min und dem Beweis seiner Vielfältigkeit über 200m Lagen wurde Claudius nicht nur mit mehreren Medaillen geehrt, sondern siegte schlussendlich auch im 5-Kampf souverän und durfte einen der begehrten Nikolauspokale sein Eigen nennen. Mit Julia Schefner gewann im gleichen Jahrgang bei den Mädels eine weitere Ingolstädterin einen der Nikoläuse, noch wichtiger dürfte für sie allerdings ihre Leistung über 200m Rücken sein, qualifizierte sie sich doch in 2:41,68 min nicht nur direkt für die Bayerischen im kommenden Jahr, sondern empfiehlt sich damit sogar für den Süddeutschen Jugendmehrkampf.

Die weiteren Siege im Mehrkampf auf Seiten der Donaustädter gingen an den Schmetterlingsspezialisten Kevin Kertesz (Jg 2000) und den bereits genannten Sprinter Lukas Meilinger. Pech hingegen hatte Nachwuchshoffnung Maximilian Hagl (JG 2005), der zwar mit 5 Einzelsiegen und einem dritten Platz zwar seine Medaillensammlung deutlich erweiterte, aufgrund einer Disqualifikation über 200m Lagen aber den sichergeglaubten Pokal noch herschenkte.

Die weiteren Goldmedaillen gewannen mit jeweils 3 Siegen die Brustspezialistin Sara Kuhls (u.a. in 3:16,04 min über 200m Brust) und Nachwuchshoffnung Tobias Sperling (u.a. in 0:42,48 min in 50m Rücken), sowie Schmetterling Nuria Päsler mit einem Sieg auf der 200m-Distanz, so dass schlussendlich 33 Gold-, 27 Silber- und 26 Bronzemedaillen für Ingolstadt zu Buche standen.

Spannung garantiert

Den letzten Höhepunkt der Veranstaltung bildeten die Mixed-Staffeln über 4x50m Freistil und Lagen. Auch wenn die Schanzer Nachwuchsschwimmer noch einmal alles gaben, war in Abwesenheit der LG1a, die sich zeitgleich beim Langbahnwettkampf in Erlangen auf ihren anstehenden Höhepunkt in Berlin vorbereiteten, nichts zu holen, so dass sich die 1. Mannschaft jeweils mit einem beachtenswerten 6. Platz unter 23 Mannschaften zufrieden geben musste.

In der Vereins-Gesamtwertung landeten die Schanzer am Ende auf dem undankbaren 4. Platz; nichts desto trotz waren die beiden betreuenden Trainer ausgesprochen zufrieden mit ihren Schützlingen, und blicken entsprechend optimistisch auf den letzten Wettkampf dieses Jahres – dem Ratisbona-Cup auf der Langbahn in Regensburg am kommenden Wochenende.

Bild Kaufering