Delphine auch im „Freiwasser“ gut unterwegs

Während ein Großteil der bayerischen Schwimmer mit dem Einläuten der Sommerferien auch die Schwimmsaison 2014/2015 bereits beendeten, ging es für die „Wagemutigen“ bzw. „Hartgesottenen“ noch um die bayrischen Freiwassertitel über 5km, 2,5km und in der Staffel über 3x 1,25km. Unter den insgesamt 59 teilnehmenden Vereinen einmal mehr auch der SC Delphin Ingolstadt, der mit 20 Sportlern erstmalig sogar die größte Mannschaft an den mit knapp über 20°C doch überraschend kühlen Großen Brombachsee schickte.  

Auf die lange 5km-Einzeldistanz wagten sich seitens der Ingolstädter mit dem Freiwasser-Routinier Lars Grundheber und Triathletin Anabel Knoll nur 2 Aktive. Doch während der 16-jährige Lars seine ganze Klasse unter Beweis stellte, von Runde zu Runde schneller wurde, sich in 1h05‘39‘‘ souverän den Sieg im Jahrgang 1999 sicherte und mit Platz 4 in der offenen Wertung beinahe noch eine weitere Medaille gewann, musste die 19-jährige Anabel den äußeren Bedingungen Tribut leider zollen. Stark frierend und mit unterkühlungs-bedingten Herzstechen beendete sie den Wettkampf nach der 3 von 4 Runden – schade, lag sie doch zu diesem Zeitpunkt noch gut im Rennen, aber die Gesundheit ist nun mal am wichtigsten!

Erfahrung zahlt sich aus

Die 2,5km-Einzeldistanz absolvierten ausschließlich die Altersklassenathleten (Masters) – dies aber wie gewohnt mit sehr gutem Erfolg. Schnellster Ingolstädter auf dieser Strecke war in 36‘06‘‘ einmal mehr der 35-jährige Birker Winterfeld, dem es allerdings erst im Entspurt gelang, die Konkurrenz in die Schranken zu weisen und mit 5 Sekunden Vorsprung den Sieg in der Altersklasse (AK) einzufahren. Deutlich weniger dramatisch verlief das Rennen von Christoph Grundheber, der erstmalig in der AK50 startend den nächsten Verfolger um sage und schreibe dreieinhalb Minuten distanzierte und sich somit souverän den Titel sicherte.

Freiwasser-Delphine am Brombachsee
Freiwasser-Delphine am Brombachsee

Auch die für den SC Delphin startende Vizepräsidentin des Bayrischen Schwimmverbands Martina Markus lies es sich nicht nehmen ins kalte „Nass“ zu springen und ihren x-ten Titel aus dem Brombachsee zu fischen, dennoch freute auch sie sich nach dem Rennen über den heißen Tee, denn Routine alleine hält den Körper halt doch nicht warm. Die vierte Medaille bei den Masters ging an Antje Grundheber, die sich der mit Abstand größten Konkurrenz erwehren musste, und sich deshalb am Ende auch über Bronze freute.

Im Team „Ängste“ überwunden

Doch der gemeine Beckenschwimmer ist in aller Regel bei Weitem nicht so souverän wie die bereits genannten „alten Hasen“, denn ohne Sicht zum Boden und einhergehend deutlich eingeschränkter Orientierung kostet es ihn doch zumeist nahezu unendliche Überwindung überhaupt ins „wilde Gewässer“ zu steigen, geschweige denn den Kopf freiwillig ins Wasser zu legen. Entsprechend wagte sich die Mehrzahl der Ingolstädter Athleten bei ihrem ersten Freiwasserauftritt erst einmal „nur“ an die abschließende 3x 1,25km-Mixed-Staffel (je mindestens ein männlicher und weiblicher Teilnehmer), denn auch hier gilt: geteiltes Leid, ist bekanntlich halbes (gedritteltes) Leid!

Geburtstagskind Anna Siebler
Geburtstagskind Anna Siebler

Hier stellten die Delphine in der offenen Klasse dann aber gleich 3 Mannschaften. Die offensiv aufgestellte 1. Mannschaft in der Besetzung Lars Grundheber und dem Geschwisterpaar Emanuel und Madeleine Höfl konnte den favorisierten drei Staffeln aus der Freiwasserhochburg Würzburg zwar lange Zeit Paroli bieten, musste sich schlussendlich aber leider mit dem undankbaren 4. Platz begnügen. Die beiden weiteren Teams mit den Schwimmern Simon Diepold, Lukas Meilinger und Geburtstagskind Anna Siebler, sowie Uli Reinfeld, Judith Hess und Simon Meilinger zeigten ebenfalls sehr ansprechende Leistungen und landeten am Ende im starken Teilnehmerfeld auf den guten Plätzen 7 und 10.

Mixed-Staffel: Hollweck J., Kuhls J., Iberle J.
Mixed-Staffel: Hollweck J., Kuhls J., Iberle J.

Auch die Jüngsten (JG 2001-2003) bewiesen ihren Mut und gingen mit 2 Teams an den Start. Nachdem die Ingolstädter mangels tapferer Jungs aber im Gegensatz zur Konkurrenz mit jeweils zwei Mädels an den Start gehen mussten, machten sie sich im Vorfeld wenig Hoffnung auf Edelmetall. Entsprechend freuten sich Joshua Hollweck, Julia Iberle und Julia Kuhls aber umso mehr, als sie bei der Siegerehrung für ihr beherztes Rennen mit der Silbermedaille belohnt wurden und nur dem Abonnement-Sieger SV Würzburg 05 den Vortritt lassen mussten. Und auch das 2. Team mit Timo Grundheber, Viktoria Hess und Paula Zachmann konnte nach kämpferischer Leistung und Platz 5 durchaus überzeugen.

Die letzte Mannschaft stellten schließlich wieder die Masters, in der das Ehepaar Antje und Christoph Grundheber unterstützt durch Yvonne Ewert in gewohnt souveräner Manier die Bronzemedaille erschwimmen konnte.

Jung und Alt beim gemeinsamen Freiwasserschwimmen
Jung und Alt beim gemeinsamen Freiwasserschwimmen

Am Ende des Wettkampfs waren dann aber auch die letzten Zweifler vom Freiwasserschwimmen überzeugt, denn auch wenn Wetter und Wassertemperatur sicherlich noch ausbaufähig sind, war das gemeinsame Picknick zu Ehren des Geburtstagskindes kaum zu toppen – deshalb lautet auch das einstimmige Credo: „Auf ein Wiedersehen im Jahr 2016!

(Sascha Kuhls)