Gute Zeiten, schlechte Zeiten

Am vergangenen Wochenende trafen sich insgesamt 336 Sportler aus 40 bayerischen Schwimmvereinen zum Kampf um die offenen Landesmeistertitel in der fränkischen Mainmetropole Würzburg. Auch der SC Delphin schickte seine Schwimmer in 85 Einzel- und 2 Staffelrennen, wohlwissend, dass es für die Donaustädter primär um die Qualifikation für die anstehenden Saisonhöhepunkte Süddeutsche bzw. Deutsche (Jahrgangs-) Meisterschaften gehen würde, denn um den Griff nach Edelmetall.

Sara_Krönert
Sara Krönert

Entsprechend gelang dies auch nur den beiden jüngsten Delphinen Sara Maria Krönert (2005) und Claudius Lindner (2004) außerhalb der offenen Wertung im sogenannten Schwimm-Mehrkampf, in dem neben den beiden Pflichtstrecken 200 Lagen und 400 Freistil, noch in einer Disziplin nach Wahl 50 Beine, sowie 100 und 200 Gesamtbewegung zu absolvieren sind. Nachdem Sara jeden ihrer 5 Mehrkampfstarts mit Bestzeit beschloss, war der Gewinn der Goldmedaille quasi nur noch Formsache. Mit einem weiteren Einzelstart auf der 100m-Distanz bewies die Rückenspezialistin jedoch, dass sie bereits auch in der offenen Klasse mithalten kann und sicherte sich einen Platz im B-Finale. Dort steigerte sie ihre persönliche Bestzeit einmal mehr und beendete den Wettkampf in 1:12,25 auf Rang 14.

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Claudius Lindner auf dem Treppchen

2x Gold für die Ingolstädter Nachwuchstalente

Etwas spannender gestaltete Claudius seinen Mehrkampf, musste er doch mit muskulären Beschwerden seine Konkurrenz über 400 Freistil ziehen lassen. Dank sehr guten 2:32,28 auf seiner Paradestrecke, den 200 Rücken, distanzierte er seinen schärfsten Gegner aber soweit, dass auch Claudius sich am Ende ganz oben auf dem Siegerpodest wiederfand und seinen Titel aus dem Jahr 2016 erfolgreich verteidigen konnte.

Nur hauchdünn schrammte Sprintspezialist Jonas Drieling (2001) an seiner ersten Medaille bei offenen Bayerischen Meisterschaften vorbei, fehlten im A-Finale über 50m Rücken nach sehr ordentlichen 0:28,23 gerade einmal 8 Hundertstelsekunden zur Bronze- und weitere 5 Hundertstelsekunden zur Silbermedaille. Der Ärger hielt jedoch nicht lange, schließlich hat Jonas mit einer weiteren Top-Leistung über 50 Schmetterling in 0:26,64 die zweifache Qualifikation zur Deutschen Jahrgangsmeisterschaft so gut wie sicher!

Wimpernschlagfinale

Ebenfalls in Topform präsentierten sich Julia Schefner (2004) und Maria Kapfer (2003). Nach längerer Durststrecke bewies Julia wieder ansteigende Form und nutze die letzte Gelegenheit, um sich für die in 4 Wochen im heimischen Sportbad stattfindenden Süddeutschen Jahrgangsmeisterschaften gleich 4-fach zu qualifizieren! Im Gegenzug dazu hechtet Maria bereits seit längeren von einer Bestzeit zur nächsten. In Würzburg setzte sie dem Ganzen jetzt die Krone auf – nach zweifacher SDJM-Qualifikation über 200 Lagen und 100 Rücken ließ sie es über 200 Rücken richtig krachen und darf nach 2:32,51 sogar auf einen Start bei den Deutschen in Berlin hoffen.

Johanna_Schmid
Johanna Schmid in Aktion

Im Kreise der Damenmannschaft gab es zudem noch viele weitere gute Leistungen. So sprintete Olivia Gerrard (2000) in starken 0:29,79 über 50 Schmetterling nicht nur ins A-Finale, sondern auch unter die aktuelle Top-30 in Deutschland! Rafaela Averbeck (2001), eher auf den Langstrecken zu Hause, bewies zwar auf den 400, 800 und 1.500 Freistil ihre Ausdauerqualitäten, machte ihr Meisterstück aber letztendlich auf der kurzen 200m-Distanz; in 2:15,52 gelang ihr nach Staffeleinsatz und Vorlauf erst im B-Finale die Quali-Zeit für die Süddeutschen Meisterschaften in Sindelfingen. Auch ihre Freundin Johanna Schmid wartete quasi bis zur allerletzten Sekunde um ihr echtes Potenzial aufzudecken, und katapultierte sich in hervorragenden 0:35,51 über 50 Brust auf Platz 19 der deutschen Rangliste!

Frauen-Power

Die weiteren 4 Teilnehmerinnen Larissa Heinemann, Julia Iberle, Julia Kuhls und Anna Siebler konnten sich am Wochenende aus den verschiedensten Gründen zwar nicht entscheidend in einer Einzeldisziplin verbessern, waren aber mitunter der Schlüssel für den Erfolg in den Damenstaffeln über 4x 100 bzw. 4x 200 Freistil, die die Delphine auf den Plätzen 5 und 6 abschlossen und sich damit direkt für die Süddeutschen qualifizierten.

Eher dem zweiten Teil der RTL-Soap GZSZ folgend, blieben die erfolgsverwöhnten Herren Fabian Heinemann, Joshua Hollweck, Raphael Mooser und Sascha Santa (alle 2001) nach Top-Ergebnissen im Winter auf der Kurzbahn trotz einzelner Bestzeiten in Summe hinter den eigenen Erwartungen zurück. Entsprechend gilt es nun Kraft und Ausdauer aufzubauen, um die bereits gezeigte Leistung auf die Langbahn zu portieren und sich damit das Ticket nach Berlin zu sichern!

krankheitsbedingte Ausfälle

Daniel Chen (2001) und Thomas Martens (2000) konnten nach diversen krankheitsbedingten Trainingsausfällen ebenfalls noch nicht ihr volles Potenzial ausschöpfen, lagen am Ende aber bei ihren Starts dennoch jeweils nur knapp über ihren persönlichen Bestleistungen. Simon Göpffarth (2002) erwischt es nach zuletzt deutlich ansteigender Form noch deutlich schlimmer; er musste den Wettkampf am Sonntag leider mit Fieber abbrechen.

In Hinblick auf die anstehenden Saisonhöhepunkte heißt es jetzt für die Delphine Ärmel hochkrempeln, zusammenhalten und gemeinsam Gas geben für das große Saisonziel: Deutsche 2017!