Unsere Ingolstädterin Leonie Mathe (Jahrgang 1996, Kategorie 25-29 Jahre) begab sich Ende Februar 2024, zusammen mit ihren Eltern, ihrem Bruder und dessen Freundin, auf ihre bislang längste Anreise zu einem Masters-Wettkampf, genauer gesagt per Flugzeug in Richtung Doha/Katar.
Nach dem langen Flug wurden alle Sportlerinnen und Sportler von gut organisierten Helfern empfangen und auf Shuttlebusse zum Aquatics Centre Doha aufgeteilt, in dem vom 23.02. – 03.03. die diesjährigen World Aquatics Masters Championships abgehalten wurden.
Im Aquatics Centre angekommen hieß es erstmal staunen; die Halle war riesig! Auf drei Seitentribünen und im Backround waren mehrere Call-Rooms.
„Man hatte immer im Hinterkopf: Kurz vor mir schwammen hier die Profis!“, sagte eine beeindruckte und staunende Leonie.
Am ersten Tag standen dann Einschwimmen, Wassergefühl entwickeln, langsam vorbereiten und schonmal an der Wettkampfluft schnuppern auf dem Programm.
Am 1. Wettkampftag stieg dann der Puls und die Nervosität war Leonie sichtlich anzusehen.
Nicht besser machten es da die langen Wartezeiten. Bereits 30 Minuten vor ihrem Start über die 100m Freistil musste sie schon in den Vorstartbereich. Und jeder kennt das Gefühl „kurz“ vor dem Start – die Zeit, und gerade eine halbe Stunde – wird dann endlos.
Nach einem guten Wettkampf erschien Leonies Namen mit einer Zeit von 1:00.12 an 4. Position auf der Anzeigentafel.
„Der 4. Platz ist natürlich ärgerlich,“ sagte eine etwas mit sich hadernde Leonie. Der 3. Podestplatz war nur 13-hundertstel entfernt. „Vor allem, wenn man eigentlich auch definitiv unter einer Minute schwimmen wollte.“
Jetzt hieß es für ihren 2. Start: abschütteln, wieder fokussieren und auf den 100m Brust erneut alles zeigen. Mit bereits einem Rennen – auch im Hinterkopf – war Leonie dann schon nicht mehr ganz so nervös und hatte sich für diesen Wettkampf nach ihrer Bestzeit Anfang Februar beim ISC auch gut vorbereitet.
Mit einer Jetzt-Alles-Oder-Nichts-Einstellung sprang sie vom Startblock und ging das Rennen von Beginn sehr schnell an. Sie hielt dann aber auch sehr lange durch (wie sie danach mit einem Augenzwinkern anmerkte), was sie auch nochmal zusätzlich pushte und sie schließlich in einer Zeit von 1:13.50 als Erste und damit als neue WELTMEISTERIN über die 100m Brust anschlagen ließ.
An diesem Tag feierte ihr Bruder auch noch seinen 30. Geburtstag. Das und die Goldmedaille bedeuteten einen tollen Familientag und eine – im Hinblick auf die noch ausstehenden Rennen natürlich – ausgelassene Feier!
Über die 50m Brust ging es für Leonie an ihrem 2. Wettkampftag.
Hinter den Kulissen im Vorstartbereich war auf einmal alles sehr hektisch und so mussten alle Starterinnen auf die andere Beckenseite rennen.
Von alledem ließ sich Leonie nicht nervös machen, startete gut, blieb ruhig, zog gut durch und schlug schließlich in einer Zeit von 34.10 (wie man es von Leonie selbstkritisch kennt: „Zeit war ok, Platzierung dementsprechend sehr unerwartet“ 😉) als super Zweitplatzierte an.
„Alles in Allem war es ein toller Wettkampf mit einer familiären Stimmung, schnellen Zeiten und Doha wird mir – nicht nur wegen der beiden Medaillen – definitiv in Erinnerung bleiben.“ sagte eine mit sich zufriedene und glücklich Leonie nach den beiden Wettkampftagen.
„Nächstes Jahr dann die WM in Singapur – noch längerer Flug – aber: ICH FREU MICH DRAUF!“ – und wir uns auch!
Anbei noch das gesamte Protokoll zum Nachlesen.