DJM-Qualifikation im Fokus

Am vergangenen Wochenende trafen sich insgesamt 668 Sportler aus 152 Vereinen aus den Bundesländern Bayern, Baden-Württemberg, Rheinlandpfalz, Hessen, Saarland, Sachsen und Thüringen zu den Süddeutschen Jahrgangs- und Jugendmehrkampfmeisterschaften in der Europaschwimmhalle im hessischen Wetzlar. Mit dabei auch 12 Schwimmer des SC Delphin Ingolstadts, allerdings ging es ob der gewaltigen Konkurrenz für die meisten von Ihnen nicht direkt um Edelmetall, sondern vielmehr darum die letzte Gelegenheit zu nutzen sich für die in knapp drei Wochen beginnenden Deutschen Jahrgangsmeisterschaften in Berlin zu qualifizieren.

Delphin-Team mit Trainer Sascha Kuhls
Delphin-Team mit Trainer Sascha Kuhls

Erfolgreichster „Delphin“ in diesem Kontext war Joshua Hollweck (JG 2001), konnte er doch am Ende des Wettkampfes und gleichzeitigem Abschluss des Qualifikationszeitraums für die Deutschen Jahrgangsmeisterschaften sage und schreibe 8 Normen sein eigen nennen. Herausragend hierbei seine Leistung über 100m Freistil, die er in neuer persönlicher Bestzeit von 0:56,49 absolvierte und damit im sehr starken Teilnehmerfeld immerhin auf Platz 8 landete.

Gold verpasst, Silber gewonnen, Bronze vergeben

Sein gleichaltriger Vereinskamerad und Vollblutsprinter Jonas Drieling setzte dem Ganzen platzierungstechnisch noch eine Schippe drauf und sprintete über 50m Schmetterling zur Silbermedaille. Aufgrund des minimalen Rückstandes von nur 2 Hunderstelsekunden zum Sieg dennoch etwas verstimmt, ging er kurz danach entsprechend aggressiv die 50m Rücken an. Nachdem zwar auf der Anzeigetafel 0:28,59 und Platz 3 erschien, war von Freude jedoch leider nichts zu spüren, war doch Trainer, Schwimmer und Teamkollegen klar, dass nach 17m-Tauchphase zwangsläufig die Disqualifikation folgen musste – die dann auch prompt ausgesprochen wurde. Grämen musste er sich dennoch nicht, denn auch er wird mit 4 Starts in Berlin dabei sein.

Berlin, Berlin, wir fahren nach …

Dies gelang auch Brustspezialist Raphael Mooser und Freistil-Ass Sascha Santa (beide 2001). Während Raphael aber bereits im Vorfeld die Qualifikation über 100m und 200m Brust so gut wie sicher hatte, und so ohne viel Druck zu zwei neuen Bestzeiten schwamm, war Sascha die Nervosität deutlich an zu merken. Nachdem ihm dann aber dank guter Renneinteilung in sehr guten 2:04,28 über 200m Freistil die Quali gelang, waren die Erwartungen für seine vermeintliche Paradestrecke den 400m entsprechend groß. Vielleicht zu groß, denn nach sehr schnellem Beginn (0:29,50 und 1:02,50 auf den ersten 50m bzw. 100m) war spätestens nach 200m klar, was passieren würde – im Schwimmerjargon gesprochen auf den letzten 100m „ertrinken“.

Ähnlich erging es leider auch Fabian Heinemann (2001) und Simon Göpffarth (2002), die trotz mehrerer neuer Bestzeiten in Wetzlar in diesem Jahr leider nicht den Sprung in die Europaschwimmhalle nach Berlin schafften. Dies war Daniel Chen bereits im Vorfeld klar, so dass er sich problemlos über seine neuen Bestzeiten über 50m Schmetterling und 100m Freistil (in 0:59,84 erstmalig unter der 1-Minuten-Grenze) freuen konnte.

„Girlie-Power“

Bei den Mädels sorgte insbesondere Larissa Heinemann (2003) für Furore. Mit 4 Starts in diesem Jahr erstmalig bei den Süddeutschen dabei, gelang ihr nun in sprichwörtlich in letzter Sekunde sogar der ganz große Coup. Dank neuer Bestzeiten über 50m Freistil in 0:29,27 und 100m Freistil in 1:03,90 darf auch sie in 2 Wochen in die Bundeshauptstadt reisen.

Für Julia Schefner und Emma Weiß (beide 2004) galt es in diesem Jahr noch im sogenannten Schwimmmehrkampf (200 Lagen, 400m Freistil, sowie wahlweise in einer Disziplin 50m Beinbewegung und 100m + 200m Gesamtlage) an den Start zu gehen. Julia entschied sich hierbei für ihre Lieblingslage Rücken, lies sich trotz Feueralarm und einhergehender Evakuierung des gesamten Schwimmbades kurz vor einem ihrer Start nicht wirklich aus der Ruhe bringen und landete dank einiger neuer Bestzeiten (z. B. 1:15,75 über 100m Rücken) auf einem hervorragenden 8 Platz unter 29 Teilnehmern.

 Feueralarm im Schwimmbad

Emma hingegen schwamm bei ihrer ersten Teilnahme am Süddeutschen Jugendmehrkampf in ihrer Lage Brust primär um die erforderliche Pflichtpunktzahl, was ihr schlussendlich aber aufgrund einiger neuer Bestzeiten, u.a. 3:07,51 über 200m Brust problemlos gelang.

Für die beiden weiteren Ingolstädter Teilnehmerinnen Julia Iberle und Maria Kapfer (beide 2003) sprangen trotz tollem Einsatz in Wetzlar leider keine neuen Bestzeiten raus. Nachdem die Qualifikation jedoch für beide schon als toller Erfolg zu werten war, nahmen sie es entsprechend locker und konzentrieren sich in Hinblick auf die Ende Juli in Bayreuth stattfindenden Bayerischen Jahrgangsmeisterschaften bereits jetzt auf den letzten Trainingszyklus der Saison.

(Sascha Kuhls)