Nach ca. 6 Monaten Wettkampfpause bot sich mit dem 1. Herbstschwimmfest des SV Würzburg 05 für die Athleten der 1. WK-Mannschaft am 10. Oktober die erste und wohlmöglich auch vorläufig letzte Gelegenheit zu zeigen, dass das umfangreiche Trockentraining während des Lockdowns und der quälende Wiedereinstieg ins Wassertraining sich doch gelohnt hatten. Allerdings natürlich keineswegs unter den gewohnten Wettkampfbedingungen, …
…denn während der Wettkampf laut Ausschreibung eigentlich noch an einem Tag geplant war, wurde die Veranstaltung aufgrund kurzfristig verschärfter Auflagen auf zweite Tage verteilt, allerdings nicht wie üblich zur Streckung der Wettkampffolge und Verlängerung der Pausen, sondern mit dem Ziel die Personenzahl in der Schwimmhalle drastisch zu reduzieren. Entsprechend schwamm die erste Hälfte aller Vereine, dass gesamte WK-Programm bereits am Freitagnachmittag, während die Delphine erst mit der zweiten Hälfte am Samstag das identische Programm abspulten.
Bis es hierzu jedoch erst kommen konnte, hatten die Betreuer, Kampfrichter und Athleten schon die ein oder andere Strapaze hinter sich zu bringen. Nach einem 30-minütigen „Schlangestehen“ vor dem Badzutritt zur Kontrolle der Selbstverpflichtungserklärung und Zutrittsberechtigung (keine Zuschauer!), wurde jedem Verein ein klar begrenzter Bereich in der Halle zugewiesen. An sich nicht schlecht, konnte hier doch wenigstens die Maske abgenommen werden, ein Platz zum Aufwärmen war damit aber tatsächlich nicht gegeben. Und auch das Einschwimmen fiel schlussendlich etwas kürzer aus, um zumindest noch ein paar Minuten „Luft zum Durchschnaufen“ vor dem ersten Start zu haben. Zudem war die Nebentür dauerhaft geöffnet, was zwar für frische Luft sorgte, aber insbesondere auf der Startbrücke für Schwimmer und Kampfrichter auch für unangenehm kalte Temperaturen. Doch trotz all dieser Widrigkeiten ließen sich unsere teilnehmenden 9 Delphine nicht entmutigen und brachten bei ihren insgesamt 35 Einzelstarts einige Topleistungen ins Wasser.
Allen voran Christina Schulz (JG2007), die nicht nur bei jedem ihrer 4 Starts eine neue Bestzeit ins Wasser „zauberte“, sondern sich mit ihrer Leistung über 200m Brust in 2:47,90 auch klar in die Deutsche Spitze ihres Jahrgangs schwamm.
Kaum weniger gut präsentierten sich die beiden ein Jahr jüngeren Kaderathleten Valerie Höfl und Klara Werner. Während sich Valerie dieses Mal auf die Schmetterlings- und Freistildistanzen konzentrierte und hier mit Topleistungen (u.a. 1:13,41 über 100S und 1:04,39 über 100F) bewies, dass sie auch in diesen Disziplinen zu den Top-Ten Deutschlands zu zählen ist, zeigte die vermeintliche Brustspezialisten Klara, dass sie auch in den anderen Lagen viel dazu gelernt hat (z.B. 200L in 2:43,31 und 50F in 0:30,43)!
Im Jahrgang 2005 zeigte Maximilian Hagl bereits ebenfalls eine gute Form. Auch wenn ihm nach urlaubsbedingt leicht verzögertem Trainingseinstieg noch ein paar Umfang-Kilometer fehlten, konnte er insbesondere auf den kurzen Freistilstrecken mit 2 Bestzeiten (0:26,03 über 50F und 0:56,28 über 100F) nicht nur zeigen, dass er auch technisch dazu gelernt hat, sondern auch beweisen, dass auch auf nationaler Ebene mit ihm zu rechnen ist.
Sehr erfreulich auch die Leistungen von Emma Weiß (2004), die mit eindeutig aufsteigender Form wiederholt nur hauchdünn (u.a. in 100m in 1:17,97 mit nur einer Hundertstelsekunde) ihre eigenen Bestzeiten verfehlte, sich damit aber dennoch klar für die Deutschen Jahrgangsmeisterschaften empfahl.
Gleiches galt tatsächlich etwas überraschend für die beiden 17-jährigen Schwimmerinnen Maria Kapfer und Isabell Schiller, die sich über 200 Rücken in 2:26,98 bzw. 2:26,29 nicht nur ein hartes Rennen lieferten, sondern sich mit dieser Leistung zumindest vorläufig für den nationalen Top-Event qualifizieren konnten. Isabell setzte über 200 Lagen sogar noch einen drauf und hat nach 2:28,81 sogar die Chance erstmalig über 2 Distanzen an den Start gehen zu dürfen.
Mit Emely Neumüller (2006) und Katharina Marb (2005) gab es allerdings auch 2 Schwimmer die zwar sehr solide Leistungen zeigten, aber noch nicht ganz an ihre alten Bestzeiten bzw. die selbstgesteckten Ziele herankamen – wodran das nun lag, ließ sich abschließend direkt nach dem Wettkampf jedoch noch nicht klären.
Abschließend lässt sich aber tatsächlich zweierlei feststellen: Erstens ist die Leistungsentwicklung trotz des Lockdowns und damit einhergehend eingeschränkter und schwieriger Trainingsbedingungen in der WK1 auch Dank der Disziplin der Sportler kaum ins Stocken geraten und zweitens bietet dieses Wettkampfformat vielleicht auch eine echte Option für die Zukunft, denn im Vergleich zu Veranstaltungen der Vergangenheit mit einem kompletten Wochenendaufenthalt in der Schwimmhalle war der „Spuk“ in Würzburg bereits nach nur knapp 6 Stunden mehr als erfolgreich beendet!