Mit 10.000 Teilnehmern und fast 25.000 Starts waren die Organisatoren dieser Europameisterschaften total überfordert. Der Europäische Schwimmverband (LEN) dachte offenbar nur ans abkassieren, nicht an die sportliche Zumutbarkeit ihrer Titelkämpfe. Die Teilnehmer immerhin bis zum Alter von 95 Jahren hatten täglich um ihren Zugang zum Start zu kämpfen. Tumultartige Szenen bis zum Stürmen der Schwimmhalle, nervlichen und körperlichen Zusammenbrüchen von Teilnehmern waren die Folge. Ein geregeltes Ein- und Ausschwimmen war unmöglich, der sportliche Wert der Meisterschaften fraglich. Ob dies das Ende internationaler Titelkämpfe für die wachsende Mastersbewegung im Schwimmen ist, oder die Internationalen Schwimmverbände endlich den Forderungen der Sportler Gehör geben, wird sich zeigen.
Trotz dieser Rahmenbedingungen war London als Stadt für die vier Ingolstädter Delphine die Reise wert und auch die im Wasser erzielten Ergebnisse waren gut. Christian Frick schwamm als 4. über 200m Lagen in 2:22,04 Minuten nur um wenige Zehntelsekunden an einem Medaillenplatz in der mit weit über 100 Teilnehmern stark besetzten AK 40 vorbei. In seiner Spezialdisziplin, dem Brustschwimmen, erreichte er jeweils Platz 8 über 50m und 100m. Dr. Bernd-Robert Höhn ist ebenfalls auf den Bruststrecken zuhause. In der AK 70 hätte es über 100m fast zu einer Medaille gereicht. Am Ende musste er mit Platz 5 in guten 1:35,67 Minuten zufrieden sein. Auch über 50m (9.) und 200m (7.) schwamm er sich unter die Top Ten seiner Altersgruppe.
Das war auch das Ziel von Martina Markus in der AK 60. Mit der schnellen Zeit von 0:43,17 über 50m Rücken platzierte sie sich auf Rang 9, ein 10. Platz kam über 400m Freistil hinzu. Yvonne Ewert hatte es in der AK 45 mit einem großen Teilnehmerfeld zu tun und konnte sich im Vorderfeld platzieren. Herausragend waren dabei Platz 23 in 1:27,29 Minuten über 100m Brust und Platz 25 in 2:57,42 Minuten über 200m Lagen.
(Martina Markus)