Heimrennen am Ingolstädter Baggersee

Nach der Neuauflage 2010 veranstaltete Gerhard Budy zum zweiten Mal den Ingolstädter
Triathlon am Baggersee. Die Wettkampf-Varianten über die Sprint- und Olympische Distanz waren wieder restlos ausgebucht. Neben den offenen Wettbewerben über die genannten Distanzen wurde über die Olympische Distanz wieder eine Staffelwertung und auch ein separates Rennen der Regionalliga und Bayernliga mit Windschattenfreigabe ausgetragen, sodass insgesamt ca. 1500 Sportler am Triathlon teilnahmen. Auch die äußeren Bedingungen sollten beim Heimrennen die bislang Besten dieser Saison sein. Kein Regen – nicht einmal beim Einchecken! Im Vergleich zum Vorjahr waren die meisten Athleten erleichtert, dass der See nicht zu warm, und somit das Neoprenschwimmen erlaubt war.

Zuerst kämpften die Starter der Sprint-Distanz um die besten Plätze an der Startlinie. Nach 500m im Baggersee hatten die sog. Sprint- oder Volks-Triathleten die halbe Radstrecke der Olymischen Distanz mit Wendepunkt in Mühlhausen zu absolvieren. Zum Abschluss war noch eine Runde um den Baggersee zu laufen, bevor jeder Finisher die Ziellinie bei den Beach-Volleyball-Plätzen erreichte. In der Klasse Jugend Weiblich schaffte Katja Völkl (Jg. 1994) vom SC Delphin den Sprung auf den dritten Podestplatz in ihrer Altersklasse. Lydia Schießl tat es ihr in ihrer Klasse (SEN2 W) gleich. Steffen Apitzsch erkämpfte sich über die Sprint-Distanz den zweiten Platz in seiner Altersklasse und lag am Ende nur 8sec. hinter dem Altersklassen-Sieger.

Nach dem Liga-Rennen durften nun endlich die Teilnehmer der Olympischen Distanz um Hawaii-Sieger Faris Al Sultan, Profi-Triathlet Christian Brader, Andreas Dreitz, Ralf Preissl und vielen weiteren Top-Startern in mehreren Startgruppen auf die Strecke. Mit dem Startschuss entlud sich die ganze Anspannung, die sich während des Zuschauens beim bisherigen Treiben aufgebaut hat. Nach dem Start hieß es so schnell wie möglich eine dem eigenen Tempo entsprechende Gruppe zu finden, um nach den 1500m nicht völlig ausgepumpt aufs Rad steigen zu können. Auf der 40km langen Strecke vom Baggersee über Gerolfing, Mühlhausen und Egweil nach Unterstall und zurück, hatten die Athleten zunächst mit starkem Gegenwind zu kämpfen. Mit dem Wind im Rücken lief es von Egweil zurück nach Ingolstadt dann doch um einiges leichter. Am Baggersee warteten bereits vor der Wechselzone jede Menge fanatische Zuschauer. Es war verlockend, sich von der Stimmung anstecken zu lassen und gleich Vollgas zu geben. Und es kann wohl keiner behaupten, auf den ersten Metern des abschließenden 10km-Laufes nicht über seinem Limit gelaufen zu sein – auch wenn man´s erst später merkt! Als die Menschenmassen weniger wurden, hieß es, mal ins ich zu gehen und das eigene Tempo zu finden. Auf dem dann doch eher einsamen Weg vom Baggersee-Zulauf entlang der Donau, und zurück zum See hatten die Meisten mehr mit sich selbst, als mit den Kontrahenten zu kämpfen. Die letzten 2,5km um den Baggersee hieß es dann durchzubeißen und den aktuellen Platz zu halten oder gar noch den ein oder anderen Triathlet zu überholen.

Als Dank für die Strapazen durften auch die Olympischen Triathleten den Beifall der Zuschauer im Zielkanal genießen und sich am anschließenden Finisher-Buffet erholen. Der alte und neue Sieger Faris Al Sultan stand beim Zieldurchlauf der Delphine dann doch schon wieder erholt beim Interview. Aber auch unsere Leistungen konnten sich durchaus sehen lassen. Zumindest in der Wertung zur Stadtmeisterschaft gingen die Plätze wieder klar an Delphin-Starter: Johannes Meier holte sich vor Klaus Brandl und dem Vorjahrssieger Ralf Schmiedeke (alle Delphine) den Titel des Stadtmeisters. Der Schwimmspezialist Sebstian Mahr verpasste einmal mehr die Gelegenheit, Faris Al Sultan beim Schwimmen in die Schranken zu weisen. Mit 18:45min stieg er als Zweiter aus dem Baggersee. Am Ende reichte es für Sebastian auf den 50. Platz unter 558 Teilnehmern. Er versprach, es nächstes Jahr wieder zu versuchen! Bei den Damen siegte die Profi-Triathletin Heidi Jesberger klar vor Heike Funk und Heike Priess. Auch im regionalen Damenfeld waren die Delphine Moni Gerhardinger und Clarissa Schmid mit den Plätzen zwei und drei in der Wertung zur Stadtmeisterschaft gut platziert. Alfred Gau schwamm für die Staffel „Team Hitzkopf“ die 1500m-Strecke. Seine Staffel erreichte am Ende den zweiten Platz unter 41 Teams.