Die Deutschen Meisterschaften im Freiwasserschwimmen hatten in diesem Jahr mit kalten Wassertemperaturen zu kämpfen. Am ersten Tag wurden auf der Regattastrecke in Duisburg-Wedau nur 16,4 Grad gemessen. Entsprechend den Jugendschutzrichtlinien des Deutschen Schwimmverbands mussten die Rennen der Jugend über 2,5km gestrichen werden, da eine Mindesttemperatur von 18 Grad verlangt wird. Während die offene Klasse ihre Rennen über 25 und 15 km absolvierte, musste der 13jährige Lars Grundheber vom SC Delphin Ingolstadt noch auf seinen Einsatz warten.
Am Samstag war es dann soweit. Nach 17,4 Grad in der Früh und Startverschiebungen wurde am Nachmittag bei 18,1 Grad der Start über 5 Kilometer für die Jugend angepfiffen. Es war der erste Start von Grundheber über diese Distanz, die auch international geschwommen wird. Das intensive Training bei Steffen Pietsch hat das junge Talent schon in die Endläufe der Deutschen Jahrgangsmeisterschaften im Becken geführt, doch bei dem Härtetest im Freiwasser konnte er beweisen, was er wirklich drauf hat.
Der Kurs von 1250 Meter war nicht nur kalt, sondern auch teilweise windig und schwer zu überblicken. Lars war von Mutter Antje Grundheber, die über 2,5 km 9. in der Altersklasse 40 wurde, bestens eingefettet und gegen die Kälte geschützt worden, denn bei den Schwimmern sind keine Neoprenanzüge erlaubt. Seine frühere Trainerin Martina Markus, 1. in ihrer Altersklasse über 2,5 km, hatte ihm die klare Marschroute gegeben, sich in der Spitzengruppe zu verstecken und auf keinen Fall Führungsarbeit zu leisten. Lars schaffte das bravourös. Er verteidigte seinen Platz im Wasserschatten der Spitzengruppe mit dem nötigen Einsatz gegen wesentlich ältere und größere Schwimmer. Nach 4 gleichmäßigen Runden und einem tollen Zielsprint lag er im Jahrgang 1999 mit der Klassezeit von 1:07:10,90 Stunden vorne.
Nur ein Schwimmer knackte im 2. Lauf noch seine Zeit, andere Mitfavoriten mussten den schwierigen Bedingungen und teilweise schlechter Renneinteilung ihren Tribut zollen. Am Ende durchgefroren, aber glücklich, konnte Lars die Silbermedaille aus der Hand des Bundestrainers Stefan Lurz entgegennehmen.
(Martina Markus)