Delphine hamstern „Goldmedaillen“

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Am vergangenen Wochenende fanden nach 3-jähriger Corona-Zwangspause erstmalig wieder Süddeutsche Meisterschaften im Schwimmen statt – für die älteren Jahrgänge und die offene Klasse vom 06. bis 08. Mai in Riesa und parallel für den Nachwuchs am 07. & 08. Mai in Dresden. Mit von der Partie auch 13 Schwimmer des SC Delphin Ingolstadt, die sich mit mehr als 770 weiteren Elite-Sportlern aus den Bundesländern Baden-Württemberg, Bayern, Rheinland-Pfalz, Hessen, Thüringen, Sachsen und dem Saarland in den Kampf um die begehrten Medaillenplätze begaben und dies erfolgreicher denn je…

Mit Abstand am meisten Edelmetall konnte der gerade frisch für die Jugend-Europameisterschaften nominierte Maximilian Hagl (JG 2005) aus dem Riesaer Schwimmbecken fischen. Hierbei ließ er sich weder von den nicht optimalen Rahmenbedingungen (hohe Luft- und niedrige Wassertemperatur, sowie veraltete Wettkampfanlage), noch von der teilweise deutlich älteren Konkurrenz aus der Ruhe bringen und dominierte die Rückendistanzen von 50 über 100 bis 200 Meter nach Belieben, und gewann gleich 6x Gold – 3x in der Jahrgangswertung, sowie 3x in den offenen Finalläufen! Zudem vervollständigte Max seinen Medaillensatz mit Silber über 100 Meter Schmetterling und Bronze über 400 Meter Freistil.

Maximilian Hagl (Mitte) mit einer seiner zahlreichen Goldmedaillen.

Bei ihrem voraussichtlich letzten Start bei Süddeutschen Meisterschaften zeigte die ab August in den USA studierende und trainierende Isabell Schiller (JG2003) nochmal ihr ganzes Können und steckte sowohl über 200 Meter Lagen und 200 Meter Rücken die gesamte Konkurrenz in die Tasche und gewann die ersten beiden Süddeutschen Jahrgangstitel in ihrer Schwimmlaufbahn. Hinzu kam noch eine Silbermedaille über 100 Meter Rücken.

Isabell Schiller (links) bei der Verleihung ihrer Silbermedaille.

Die insgesamt 9. Goldmedaille für die Ingolstädter Delphine gewann Emma Johanna Weiß (JG2004), in dem sie in 0:33,44 über 50 Meter Brust nicht nur ihren Jahrgang, sondern im Vorlauf der gesamten Konkurrenz das Fürchten lehrte. Im Finale konnte sie diese Vorlaufleistung dann nicht ganz wiederholen und musste sich denkbar knapp mit nur 1 Hundertstelsekunde Abstand hinter der Siegerin in 0:33,76 mit Platz 2 und Silber begnügen. Mit einer weiteren Silbermedaille über 50 Meter Rücken und einmal Bronze über 50 Meter Freistil durfte auch Emma die Heimreise mit einem kompletten Medaillensatz antreten.

von links: Katharina Marb, Maximilian Hagl und Emma Johanna Weiß.

Erstmalig konnte auch Katharina Marb (JG2005) bei Süddeutschen Meisterschaften nach Medaillen greifen und sicherte sich über 50 Meter Rücken mit Platz 2 die Silbermedaille und über 100 Meter Rücken und Platz 3 die Bronzemedaille. Denkbar knapp verfehlte sie zudem über 200 Meter Rücken sowie im 50 Meter Rückenfinale in der offenen Klasse gleich zweimal die Medaillenränge und musste sich auf diesen Strecken mit dem undankbaren 4. Platz begnügen.

Katharina Marb (rechts) mit Ihrer Bronzemedaille über die 100 Meter Rücken.

Noch etwas frustrierender endete das Wochenende für die erst 14-jährige Valerie Höfl. Während sie ihr Wettkampfwochenende in Riesa mit Platz 7 über 50 Meter Brust und Platz 10 über 200 Meter Brust sehr vielversprechend begann, wollte sie ab Samstag-Nachmittag in Dresden in den Kampf um die Medaillen im Jahrgang 2008 eingreifen. Am Ende verfehlte Valerie sowohl über 200 Meter Lagen als auch 100 Meter Brust nur um wenige Zehntelsekunden die Podestplätze und musste sich ebenfalls jeweils mit der sogenannten Holzplakette (zwei vierten Plätzen) begnügen.

Für die weiteren 8 Teilnehmer ging es weniger darum in den Kampf um die Medaillen einzugreifen, sondern primär darum, sich für die anstehenden Deutschen Jahrgangsmeisterschaften zu qualifizieren, ihre Form mit neuen Bestzeiten zu beweisen oder bei der ersten Teilnahme schlichtweg einfach Erfahrung zu sammeln.

Während sowohl Alexander Reiswich als auch Viktoria Krönert (beide JG2007) mit herausragenden Bestzeiten von 2:02,52 bzw. 2:12,12 über 200 Meter Freistil die direkte Qualifikation für Berlin gelang, müssen Elija Neumüller (JG2008) und Valentin König (ebenfalls JG2007) trotz toller Bestzeiten noch um ihre Teilnahme bangen und auf die ein oder andere Absage der Konkurrenz hoffen.

Anders sah dies bei der am Wochenende gerade einmal 13 Jahre gewordenen Clarissa Schulz, die zwar bereits sicher für die Titelkämpfe in Berlin qualifiziert ist, aber nach einem anstrengenden Oster-Trainingslager in Kreta noch mit etwas Ermüdung zeitgleich aber auch mit einer ordentlichen Portion Aufregung zu kämpfen hatte und nicht ganz an die persönlichen Bestzeiten herankam. Nichtsdestotrotz gelang Clarissa bei ihrer ersten Teilnahme an Süddeutschen Jahrgangs-meisterschaften mit Platz 7 über ihre Paradedisziplin 200 Meter Brust direkt ein Urkundenplatz.

Auch wenn Emely Neumüller (JG2006), die sich in der Vergangenheit bereits für Deutsche Jahrgangsmeisterschaften qualifizieren konnte, nach einigen gesundheitlichen Rückschlägen noch nicht wieder in den Kampf um die Tickets nach Berlin eingreifen konnte, zeigte sie mit neuen Bestzeiten doch, dass in der Zukunft wieder mit ihr zu rechnen sein wird.

Für die beiden letzten Delphine Ariana Lind (ebenfalls JG2006) und Kathleen Schiller (JG2005) ging es hingegen bei ihrer ersten Teilnahme und zudem gerade überstandener krankheitsbedingter Pause primär um Schadensbegrenzung – dies meisterten aber beide souverän und konnte überraschender-weise sogar mit der ein oder anderen Bestzeit glänzen.

Schlussendlich versuchten sich die Damen auch noch im Team in den Staffeln 4x 100 Meter Lagen,
4x 100 Meter Freistil und 4x 200 Meter Freistil, in der sie insbesondere in der letztgenannten fast für eine faustdicke Überraschung sorgten. Nachdem sie in 8:53,82 mit neuem Vereinsrekord auf Rang 4 liegend das Ziel erreicht hatten, wurde für den TB 1888 Erlangen die Disqualifikation wegen Frühstarts ausgesprochen – eigentlich ein Tatsachenentscheid, die jedoch zu Ungunsten unserer Damen-mannschaft ohne Begründung nach Einspruch der Erlanger zurückgenommen wurde.

Aber, auch dieses Ärgernis und die damit einhergehend versäumte Medaille konnte das absolut erfreuliche und bisher nie dagewesene Gesamtergebnis des SC Delphin Ingolstadt nicht schmälern, sondern bestätigt nur Sportler und Trainerschaft in ihrer guten Arbeit. Jetzt heißt es für alle noch 2 Wochen Zähne zusammenbeißen, um anschließend hoffentlich in Topform beim Saisonhöhepunkt in Berlin die ganz großen Trauben zu ernten…